Tatarenhut
Der Tatarenhut ist ein einfaches Kochgerät, bestehend aus einem Stahlblechkegel, besetzt mit spitzen Stahlzungen. Angeblich soll der Tatarenhut das traditionelle Kochgerät der Tataren auf ihren Streif- und Kriegszügen gewesen sein. Er wurde bei Rastpausen über die Glut der Lagerfeuer gestülpt und so erhitzt. Auf die Stahlspitzen wurden dann die Fleischstücke gespießt und gebraten. Der Kegel ist an der Unterseite wie eine Hutkrempe verbreitert und nach oben gebogen, wodurch sich eine Saftrinne bildet, in der Wasser oder Brühe erhitzt werden konnte, in der man Gemüse garen konnte. Durch die von oben in die Rinne fließenden Fleischsäfte des gebratenen Fleisches wird die Brühe mit der Zeit immer gehalt- und geschmackvoller.
Heute ist der Tatarenhut eine neue Art, das altbekannte Fondue neu zu erleben. In gemütlicher Runde kann man sich einen Hauch asiatischer Steppenromantik an den heimischen Esszimmertisch holen.
Den Tatarenhut gibt es in verschiedenen Ausführungen. Er besteht aus emailliertem Stahlblech oder aus emailliertem Schmiedeeisen. Tatarenhüte aus Stahlblech werden meistens entweder elektrisch oder mit Brennpaste erhitzt, für die Tatarenhüte aus Schmiedeeisen gibt es auch eine Befeuerung mit Holzkohle. Holzkohle gibt natürlich einen besonderen Grillgeschmack, ist aber aufgrund der Rauchentwicklung und der Brandgefahr nur für den Einsatz im Freien zu empfehlen. Tatarenhüte mit elektrischer Befeuerung oder mit Brennpaste lassen sich dagegen problemlos in der Wohnung verwenden.
Für das Fondue wird das Fleisch und Gemüse wie bei einem normalen Fondue in mundgerechte Stücke geschnitten. Als Fleisch eignen sich fast alle Fleischsorten wie Kalb-, Rind-, und Schweinefleisch sowie Wild, Geflügel, Leber usw. Auch viele Arten von Fisch, sowie Crevetten und Meeresfrüchte eigenen sich gut zum Grillen am Tatarenhut. Das Fleisch sollte mindestens 2mm dick geschnitten werden. Das Fleisch kann wie bei einem Fondue nach Belieben gewürzt und mariniert werden. Es eignen sich fast alle Arten von Gemüse sowie in Scheiben geschnittene Pilze.
Bei einem Fondue oder Grillabend wird die Saftrinne mit heisser Brühe gefüllt. Diese sollte am Anfang nicht zu kräftig sein, da sie mit der Zeit durch den herabtropfenden Fleischsaft immer würziger und gehaltvoller wird. Dann wird der Tatarenhut erhitzt. Jeder Gast brät sein Fleisch nach Geschmack am Tatarenhut, indem er es auf die spitzen Stahlzungen steckt. Das Gemüse wird in der siedenden Brühe gegart.
Tipps für ein Fondue mit dem Tatarenhut
- Ein Tatarenhut reicht, je nach Größe, für 3 bis 5 Personen.
- Pro Person sollte man mit ca. 200 Gramm Fleisch oder Fisch rechnen.
- Der Tatarenhut sollte stabil in der Mitte des Tisches platziert werden, so dass er nicht umkippen kann und jeder Gast bequem grillen kann.
- Alle Zutaten, wie Grillgut, Brühe , Gemüse, Würzsoßen, Gewürze und Beilagen sollten auf dem Tisch oder in Griffnähe stehen, so dass jeder Gast bequem herankommt.
- Die Brühe sollte regelmäßig aufgefüllt werden, damit sie nicht zu kräftig und zu salzig wird.
- Als Beilage eignen sich bspw. knuspriges Baguette, Reis oder Brot.