Ofenkäse ist, wie der Name schon sagt, Käse, der im Ofen zubereitet wird. Dabei schmilzt der Käse und kann dann am Tisch mit verschiedenen Beilagen wie Brot oder Kartoffeln gegessen werden.
Auch der Ofenkäse kann als eine Art Fondue bezeichnet werden. Schließlich handelt es sich auch bei ihm um geschmolzenen Käse, in den man Brotstücke, gekochte Kartoffeln oder mundgerechte Gemüsestücke hineintauchen und dann, mit geschmolzenem Käse überzogen, essen kann. Anders als beim klassischen Käsefondue wird beim Ofenkäse aber der Käse am Stück in die Form gegeben, da hier die Käserinde eine entscheidende Rolle spielt und sie ein wichtiger Teil des Genusses ist.
Die Form ist entscheidend
Da der Käse im ganzen im Backofen geschmolzen wird, ist es wichtig, dass die Form dafür die entsprechende Größe hat, so dass der Käse auch im geschmolzenen Zustand seine Form behält und nicht auseinanderfließt oder -bricht.
Eine feuerfeste Form in der Größe des Käses ist daher wichtigstes Utensil für die Zubereitung von Ofenkäse.
Für Camembert, einem der beliebtesten Ofenkäse gibt es bereits Camembert-Backformen mit Deckel, die mit einem Durchmesser von 12 – 13 cm ideal sind für Camembert. In diese kann man seinen Lieblings-Camembert einfach hineinlegen, den Deckel drauf geben, im Ofen schmelzen lassen und dann den geschmolzenen Käse am Tisch im Kreis seiner Lieben genießen. Der Vorteil dieser Formen: Man kann sie wiederverwenden und sie sind nicht nur für Camembert, sondern auch für andere Käsesorten geeignet, die von der Größe her hineinpassen.
Welche Käse sind für Ofenkäse geeignet?
Camembert ist der Klassiker unter den Ofenkäsen. Der berühmte Weißschimmelkäse aus der Normandie eignet sich hervorragend zur Zubereitung im Backofen. Er ist weich, schmilzt sehr gut und ist in Geschmack und Aroma auch im heißen Zustand ausgewogen und eher mild. Dazu kommt, dass er mit einem Gewicht von etwa 200 bis 250 Gramm ideal ist als Hauptspeise für eine Person oder als Beilage für zwei Personen
Camembert ergibt einen eher milden Ofenkäse, wobei ein sehr reifer Camembert durchaus auch kräftig-würzig ist.
Wer es etwas würziger und aromatischer mag, für den empfiehlt sich der Vacherin Mont-d’Or als Ofenkäse. Dies ist ein Weichkäse aus Rohmilch oder thermisierter Kuhmilch. Er kommt aus dem Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Frankreich in den Alpen. Es gibt sowohl einen Vacherin Mont-d’Or français als auch einen Vacherin Mont-d’Or Suisse, die sich aber in der Herstellung nicht unterscheiden.
Praktischerweise wird der Vacherin Mont-d’Or gleich in einer passenden Schachtel aus Fichtenrinde verpackt ausgeliefert. Den Käse kann man dann mitsamt der Schachtel in den Ofen schieben und ihn darin schmelzen lassen. Die Schachtel aus Fichtenrinde gibt dem Käse dabei zusätzliche Aromen von Holz, Wald und Fichtennadeln.
Der Vacherin Mont-d’Or gilt quasi als Urvater aller Ofenkäse. Er wird schon seit über 200 Jahren in den Wintermonaten im französisch-schweizer Grenzgebiet des Jura hergestellt. Und die Bauern haben ihn schon damals mit seiner Rindenverpackung nahe ans Feuer gestellt wo er schmelzen konnte und zusmmaen mit Brot oder Kartoffeln eine warme, schmack- und nahrhafte Mahlzeit ergab.
Den Vacherin Mont-d’Or gibt es sowohl als 400-Gramm-Stück für zwei Personen oder im Großformat mit 2,4 Kg von dem dann etwa acht bis zehn Personen satt werden.
Grundsätzlich sind fast alle Weichkäse als Ofenkäse geeignet, sofern eine passende Form vorhanden ist, die verhindert, dass der Käse beim Schmelzen im Backofen auseinanderläuft.
Neben den beiden bereits erwähnten „Klassikern“ Camembert und Vacherin Mont-d’Or eignen sich als Ofenkäse u.a. auch milder Coulommiers, junger, nussiger Crottin de Chavignol aus Ziegenmilch, cremig-würziger Saint Albray, kräftig-würziger Chaumes. Wer es besonders kräftig und würzig mag, der kann sich auch an einem Munsterkäse versuchen.
Zubereitung von Ofenkäse
Die Zubereitung von Ofenkäse ist einfach: Den Käse in eine passende Form geben und für 10 Minuten in den vorgeheizten Backofen bei 180° – 200°C schieben. Danach die Rinde kreuzweise einschneiden und den Käse für weitere 10 – 15 Minuten backen. Je länger der Käse im Backofen bleibt, desto weicher und flüssiger wird er.
Danach den Käse aus dem Ofen nehmen und sofort in der Form heiß auf den Tisch stellen und genießen. Tipp: Wenn man die Ofenkäseform auf ein kleines Stövchen mit einem Teelicht stellt, dann bleibt der Käse länger warm und weich.
Passende Beilagen
Als Beilage zum Ofenkäse eignen sich alle Beilagen, die man auch zum Käsefondue servieren kann. Klassischerweise sind das Baguettescheiben oder -würfel oder Pellkartoffeln. Es eignen sich aber auch andere Beilagen sehr gut zu Ofenkäse wie z.B.
- Gekochte oder gebratene Fleischstücke wie z.B. Rinder- oder Kalbsfilet, Schweinerücken, Lammlachs
- Rohe oder angebratene Gemüsewürfel, wie z. B. Paprika, Zucchini oder Karotten
- Schinkenröllchen
- Kleine Blätterteiggebäcke
- Serranoschinkenstreifen
- Bündnerfleischstreifen
- Salamiwürfel
- Geräucherte Shrimps
- Kirschtomaten
- Feigenstückchen
- Apfel- oder Birnenscheiben
- Mit luftgetrocknetem Schinken umwickelte Trauben
Der Fantasie sind praktische keine Grenzen gesetzt.
Variationen
Wer möchte, der kann seinen Ofenkäse vor oder nach dem Backen noch weiter verfeinern. Zum Beispiel kann man den Käse vor dem Backen für 30 – 60 Minuten in Cidre, Apfelmost oder Apfelsaft einlegen oder ihn dünn mit Honig bestreichen. Nach dem Backen kann man ihn beispielsweise mit geschrotetem Pfeffer, Paprika- oder Chilipulver bestreuen. Man kann den heißen Käse nach dem Backen auch mit Hochprozentigem wie z.B. Kirschwasser oder Calvados begießen. Wenn man dies erst am Tisch macht und den Schnaps dann vor seinen Gästen anzündet, dann hat man gleich noch ein kleines Show-Element, der das köstliche Mahl einleitet.